Kündigungen vor Arbeitsantritt vermeiden

Jonas Volkmann
January 4, 2024

Der enorme Wettbewerb um Fachkräfte sorgt in vielen Branchen dafür, dass Mitarbeiter ständig auf neue Stellenangebote angesprochen werden. Zudem versuchen viele Führungskräfte, ihre scheidenden Mitarbeiter zum Bleiben zu bewegen sowie ehemalige Mitarbeiter zurückzuholen. Daher ist der Zeitraum ab Vertragsunterzeichnung einer neuen Stelle bis zum Ende der Probezeit die Phase, in der es sehr häufig zu Kündigungen kommen kann. Innerhalb dieser Phase weist der Zeitraum vor Arbeitsantritt die höchste Kündigungsquote auf, denn hier fehlt meistens noch jegliche Bindung zum neuen Arbeitgeber und der Abschied vom alten Arbeitgeber fällt einigen Personen dann doch zu schwer.

Wir empfehlen daher, bereits in der Phase vor Arbeitsantritt eine gute Mitarbeiterbindung aufzubauen. Mit folgenden Tipps senken Sie die Wahrscheinlichkeit einer unerfreulichen Kündigung vor Start und in der Probezeit.

Informationspaket bereitstellen:

Ein Informationspaket zum Unternehmen, der Organisation oder auch den Mitarbeiterbenefits kann helfen, die Vorfreude zu steigern. Falls vorhanden ist ein Schulungskatalog oder allgemeine Informationen zum Thema Weiterbildung sehr hilfreich. Weniger ist hier aber oft mehr, überfordern Sie nicht mit seitenlangem Infomaterial.

Virtuelle Vorstellung des Teams:

Falls möglich, bietet ein kurzes virtuelles Treffen den neuen Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre zukünftigen Teammitglieder und Vorgesetzten kennenzulernen. Diese Maßnahme schafft besonders viel Vertrauen und sorgt für ein gutes Gefühl auf Mitarbeiterseite.

Regelmäßige persönliche Kontaktaufnahme:

Der oder die Vorgesetzte sollte sich je nach Länge der Kündigungsfrist und somit Wartezeit mehrfach direkt bei dem neuen Mitarbeiter melden, um etwaige Rückfragen zu klären und somit Unsicherheiten zuvor zu kommen. Hier können Sie beispielsweise über anstehende Projekte oder neue positive Entwicklungen im Unternehmen berichten. Diese Kontakte können selbstverständlich auch zentral über die HR Abteilungen laufen, der oder die Vorgesetzte hat auf den neuen Mitarbeiter jedoch deutlich mehr Einfluss.

Mentor oder Pate:

Falls Ihr Unternehmen ein Mentorenprogramm zur Integration neuer Mitarbeiter nutzt, kann sehr hilfreich sein, den Mentor und neuen Mitarbeiter schon vorab zu vernetzen. Der Mentor könnte dann auch für eine regelmäßigen Kontakt sorgen und der neue Mitarbeiter fühlt sich dank dieser Vertrauensperson gut aufgehoben.

Einladung zu Mitarbeiterevents:

Die Einladung zu Firmenevents ist ebenfalls ein gutes Mittel, um den neuen Kollegen / die neuen Kollegin bereits vorab zu integrieren. Neue Mitarbeiter empfinden dies als Wertschätzung und haben so die Gelegenheit, bereits erste Kontakte zu anderen Mitarbeitern zu knüpfen.

Rechtzeitige Vorbereitung des ersten Arbeitstages:

Geben Sie klare Informationen zum ersten Arbeitstag, einschließlich des Zeitplans, des Ortes und der notwendigen Dokumente. Dem neuen Mitarbeiter sollte auch direkt ein persönlicher Ansprechpartner zur Seite gestellt werden.

Länge der Kündigungsfrist / Häufigkeit der Kontakte:

Führungskraft und HR-Abteilung sollten sich mindestens einmal vor dem Start des neuen Mitarbeiters gemeldet haben. Bei Kündigungsfristen von mehr als zwei Monaten sollte es mehrere Kontaktpunkte geben. Schließlich hat der neue Mitarbeiter bis zum Start in Ihrem Unternehmen noch täglich Kontakt zu seinen Kollegen und der Führungskraft, die den Abschied ggfs. erschweren.